Die Pfarrgemeinde Maria Rosenkranzkönigin, obersorbisch "Wosada swjateje Marije Kralowny róžowca", ist eine katholische Pfarrgemeinde in Radibor bei Bautzen. Der Ort Radibor hat drei katholische Kirchen, die alte Pfarrkirche, die Kreuzkirche und die neue Pfarrkirche. Die Pfarrgemeinde besteht aus sorbischsprachigen und deutschsprachigen Gläubigen.
Die Geschichte der Radiborer Pfarrgemeinde reicht bis in das 13. Jh. zurück. Sie gehört somit zu den ältesten Kirchgemeinden in der Oberlausitz. Im Jahre 1221 wurde das Bautzener Domkapitel gegründet. Die Radiborer Christen besuchten wohl anfangs die Gottesdienste in Bautzen, da die erste Kapelle in Radibor erst um 1270 erwähnt wird. Diese Pfarrgemeinde und 17 weitere gehörten dem Bautzener Domstift an und mussten so dem Meißner Bischof jährlich Abgaben zahlen.
Das älteste Schriftdokument im Radiborer Kirchenarchiv stammt aus dem Jahre 1397. In ihm wird auf den Bau der Kreuzkirche und auf das Vermächtnis des Richterrechts hingewiesen. Der Bautzner Ratsherr Sigmund Behr, der sich Patron und Kollator der Radiborer Kirche nannte, ließ im Jahre 1397 die Kreuzkirche erbauen. Von ihm erhielt der Radiborer Pfarrer für alle Zeiten bestimmte Rechte und das Patronat über die Kreuzkirche sowie die Erbrechte über das Dorf Camina.
Heute gehören zur Pfarrgemeinde etwa 1.800 Katholiken in 60 Dörfern und Ortsteilen. Täglich werden Gottesdienste in sorbischer Sprache gefeiert, an Sonntagen jeweils in sorbischer und in deutscher Sprache. Eine Filialkirche hat die Pfarrgemeinde seit 2005 in Sdier. Wöchentlich werden auch hier zwei Gottesdienste in sorbischer Sprache gefeiert. An den Sonntagen jeweils im Wechsel in Sorbisch und Deutsch.